Edesheim in der Pfalz (Südliche
Weinstraße) Edesheim mit etwa 2400 Einwohnern ist ein idyllisches Winzerdorf an der Südlichen Weinstraße in der Südpfalz zwischen Landau und Neustadt an der Weinstraße. Es liegt am Ostrand der Haardt-Berge auf dem Wiesengrund des Modenbachs, eingebettet in eine Landschaft, die von sanften, rebenbekränzten Hügeln, Weingärten und Obstwiesen geprägt ist. Das Klima ist hier so mild, dass nicht nur qualitätsvolle Weinsorten, sondern auch Aprikosen, Pfirsiche, Kiwis und Feigen beheimatet sind. Die weithin bekannten Edesheimer Weine reifen in den Weinlagen "Mandelhang", "Rosengarten", "Forst", "Schloss" und "Ordensgut". Edesheim kann eine lange Ortsgeschichte nachweisen. Die Siedlung am Kreuzungspunkt früherer Römerstraßen wurde vor über 1200 Jahren erstmals erwähnt. Seine frühere Bedeutung unterstreichen noch heute steinerne Zeugen wie zwei Schlösser und der alte Posthof. Besonders sehenswert sind das ehemalige fürstbischöfliche Wasserschloss (Schloss Edesheim), aber auch die barocke Pfarrkirche St. Peter und Paul. Das zweite Schloss von Edesheim trägt den Namen Kupperwolfschlösschen. Zur Geschichte Mehrere Bodenfunde belegen, dass die Gemarkung Edesheim in der Südpfalz schon in früher Zeit besiedelt war, mindestens seit der Römerzeit. Der bedeutendste Fund ist ein 2,20 m langer und 0,80 m breiter römischer Steinsarg. Darüber hinaus wurden unter anderem Reste von Gefäßen, Münzen, ein Denkstein, ein langes Messer und zwei Lanzenspitzen aus der Römerzeit ausgegraben. Aus fränkischer Zeit wurden im Schlossgarten Plattengräber mit Beigaben entdeckt. Erstmals erwähnt wurde Edesheim im Jahre 756 im Zusammenhang mit einer Schenkung an die Benediktinerabtei Weißenburg im Elsass. Eine zweite Erwähnung folgte 32 Jahre später im so genannten "Codex Laureshamensis", dem Urkundenbuch des südhessischen Klosters Lorsch. Über einen langen Zeitraum besaßen die Herren von Ochsenstein Schloss und Ort Edesheim neben anderen Dörfern als Lehen der Abtei Weißenburg, der sie ihre Besitztümer aus Geldnot 1371 verkaufen mussten. Ende des 15. Jahrhunderts verkaufte die Benediktinerabtei ihrerseits den Ort an das Bistum Speyer. Nachdem Edesheim kirchlich bereits seit frühester Zeit zum Bistum Speyer gehörte, waren ab1487 die Fürstbischöfe von Speyer für über 300 Jahre auch die weltlichen Herren über den Ort. Das Edesheimer Schloss erhoben sie zu ihrem Amtssitz. Von der neuen Glaubenslehre Martin Luthers blieb Edesheim unberührt. Da in früheren Zeiten der Landesherr auch die Konfessionszugehörigkeit seiner Untertanen bestimmte, blieb der Ort auch nach der Reformationszeit weiterhin katholisch. Im Bauernkrieg (1525) spielte Edesheim in der Südpfalz keine besondere Rolle. Dagegen brachte der Dreißigjährige Krieg (1618 bis 1648) furchtbares Elend über das Dorf. Auch in den folgenden Kriegen des 17. und 18. Jahrhunderts hatte Edesheim immer wieder unter Einquartierungen und Requisitionen zu leiden. Erst mit dem Ende des Siebenjährigen Krieges im Jahre 1763 brach für Edesheim und viele andere Orte in der Pfalz eine Friedenszeit an, die über 30 Jahre dauern sollte. Als 1794 französische Revolutionstruppen in Edesheim in der Südpfalz wüteten, brannten sie fast den gesamten Ort nieder, wobei nicht nur ein Großteil der Häuser, sondern auch der Ernte und des Zuchtviehs vernichtet wurde. Während der französischen Besatzungszeit gehörte Edesheim zur Bürgermeisterei Edenkoben. 1816 wurde der Ort mit dem gesamten linksrheinischen Gebiet, das zum Bistum Speyer gehörte, bayerisch. Mit Hilfe französischer Kriegsentschädigungen konnten die Edesheimer bald wieder ihre Häuser aufbauen. Der Ort hatte jedoch nicht nur viele alte Bürgerhäuser und andere Gebäude verloren, sondern sank auch in Bedeutungslosigkeit ab. Da im 19. und 20. Jahrhundert sich keine größeren Industriebetriebe in Edesheim ansiedelten, stieg auch die Bevölkerungszahl nur geringfügig. 1936 wurde mit dem Neuaufbau des Weinberggebiets begonnen. Noch heute stellt der Weinbau einen der wichtigsten Erwerbszweige dar. Sehenswertes 674-edes Schlosshotel Pfalz Schloss Edesheim in der Südpfalz wurde zum ersten Mal wie der Ort im Jahre 756 als festes Haus erwähnt. Bis ins 15. Jahrhundert blieb es im Besitz der Benediktinerabtei Weißenburg bzw. ihrer Lehensmänner. Mit dem Verkauf an das Bistum Speyer wurde die damalige Wasserburg Amtssitz und bischöflicher Vogtssitz (Verwaltungssitz). Seit wann die Wasseranlagen bestanden, ist nicht genau bekannt. Man vermutet jedoch, dass sie bereits im 12. Jahrhundert existierten. 1594 wurde die Burg zu einem Renaissanceschloss umgebaut. 1794 wurde das Schloss durch französische Revolutionstruppen weitgehend zerstört. Im Zuge der Säkularisation wurde das Bistum Speyer enteignet und Schloss Edesheim verstaatlicht. Danach wechselte es viermal in Privatbesitz, bevor 1993 die Anlage, die sich inzwischen in einem völlig maroden Zustand befand, von der Familie Auracher aufgekauft und saniert wurde. Nach der Einrichtung zweier Privatwohnungen entstand auch ein Schlosshotel sowie ein Freilichttheater mit wiederangelegtem Schlossgraben und Seebühne. Mehr zur Chronik und Geschichte von Schloss Edesheim. Schloss Edesheim in der Südpfalz besteht heute aus dem viergeschossigen Hauptbau und einem Anbau aus dem 19. Jahrhundert, der die Stelle eines 1748 abgerissenen Herrenhauses einnimmt. Im Mittelalter war die Anlage von einem Wassergraben umgeben, der die Breite eines Teichs bildete. Über den Graben führte eine Zugbrücke, die im 19. Jahrhundert durch eine Steinbrücke ersetzt wurde. Ein zweiter Graben umschloss in einem weiteren Bogen auch die Wirtschaftsgebäude. Darüber hinaus war das Schloss auch von einer etwa 2000 m langen Umfassungsmauer aus dem 16. Jahrhundert umgeben. Der wiederangelegte Schlossgraben, um den ein Fußweg führt, bildet heute zusammen mit der Konzertbühne im unteren Schlosshof die Kulisse für die im Sommer und im Herbst stattfindenden und inzwischen überregional bekannten Schlossfestspiele. Das Freilichttheater bietet rund 900 Zuschauern Platz. Das als 4-Sterne-Hotel ausgezeichnete 674-edes Schlosshotel Pfalz repräsentiert modernen Komfort in historischem Ambiente. Die stilvoll eingerichteten Hotelzimmer und Suiten bieten Gästen, egal ob sie sich im Rahmen eines Urlaubs, einer Konferenz oder einer Familienfeier wie Hochzeitsfeier, Tauffeier, Geburtstagsfeier oder sonst ein Jubiläum im Schloss aufhalten, eine behagliche Wohnatmosphäre und persönliches Wohlgefühl. Als Gesellschaftsräume stehen der Kaisersaal mit einem Kamin und die Lieselotte-Stube zur Verfügung. Darüber hinaus verfügt das Schlosshotel über drei Tagungsräume für 10 bis 100 Personen, einen Salon für Zusammenkünfte, einen Festkeller für ca. 250 Personen, ein Weinprobiergewölbe, eine Sonnenterrasse und einen Saunabereich. Für das leibliche Wohl sorgt eine exzellente Küche sowie erlesene Weine und Sekte aus Edesheim bzw. aus dem Weinanbaugebiet Südliche Weinstraße. Das zum Schloss gehörige, weiträumige Gelände lädt zur Muße und erholsamen Spaziergängen ein. Pfarrkirche St. Peter und Paul Die katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul wurde zwischen 1742 und 1744 als Saalbau mit dreiseitig geschlossenem Chor in barockem Stil erbaut. Der kräftig gegliederte Westturm wurde erst 1771 anstelle eines älteren angebaut. 1794 wurde das Gotteshaus durch Brandstiftung teilweise zerstört, 1811 aber wiederhergestellt. 1934 erfuhr es eine Erweiterung um ein südliches Seitenschiff und einen südlichen Querhausarm. Ins Innere der Kirche gelangt man durch das nördliche Rokokoportal, das eine Figur des hl. Johannes Nepomuk ziert. Die Flachdecke und die Ausstattung stammen aus der Zeit des Wiederaufbaus zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Südlich der Pfarrkirche steht auf einer Mauerecke eine doppelseitige Immakulata (Unbefleckte Empfängnis) aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Kuppelwolfschlösschen Das so genannte Kuppelwolfschlösschen wurde 1699 für den bekannten Philosophen Hans Jakob Holbach ( 1723 in Edesheim) erbaut. Es ist ein schmucker Barockbau mit hohem Mansarddach. |
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